Unser Pläne für die alte Havelland-Grundschule

Kim Kaborda

Kim Kaborda

Unsere Visionen für ein Leben im ländlichen Raum nehmen bereits seit 2020 Form an. Für den Ideenwettbewerb um die alte Havelland-Grundschule in Zehdenick konnten wir unsere Vorstellungen weiter konkretisieren.

Geplant ist zum einen das Schaffen von privatem Wohnraum, daran anknüpfende gemeinsam genutzte Flächen und sonstige Infrastruktur, die es im Alltag so braucht. Es sollen generationsübergreifende Wohnungen für Familien, Einzelpersonen und WGs entstehen. Dadurch wird nicht nur der Einsamkeit im Alter entgegengewirkt, sondern auch ein respektvolles Miteinander unterschiedlicher Lebensrealitäten gefördert. Das Wohnen ist genossenschaftlich organisiert, um eine faire Beteiligung zu ermöglichen und Spekulation mit Wohnraum zu verhindern.

Ein weiterer Baustein des Projekts ist die Umnutzung des ehemaligen Hortgebäudes zu einem sogenannten Coworking-Space – also einer gemeinsam genutzten Bürofläche. Die Pandemie hat gezeigt, dass mobile Arbeit möglich ist und mitunter sogar die Produktivität steigert. Und trotzdem ist es wichtig, im Austausch zu bleiben. Für Pendelnde aus Zehdenick und Umgebung entsteht so ein Ort mit produktiver Arbeitsatmosphäre in unmittelbarer Nachbarschaft. Gleichzeitig kann der Coworking-Space auch von Personen von weiter weg genutzt werden, die in Zehdenick Urlaub und Arbeit verbinden möchten. Infrastruktur wie WLAN, Drucker und Kaffeemaschine wird gemeinsam genutzt und die Einrichtung der Räumlichkeiten orientiert sich an verschiedenen Bedürfnissen: Schreibtische für Stillarbeit, Besprechungsräume für Meetings und eine Lounge für ungeplanten Austausch und Veranstaltungen.

Zuletzt soll auch kulturelles Angebot Raum in der alten Havelland-Grundschule bekommen. In Form von öffentlich zugänglichen Werkstätten und einem Nutzgarten, Ateliers oder Proberäumen sowie temporäre Veranstaltungsformate wie beispielsweise Workshops, Filmabende und Ähnliches. Bereits bestehende Kulturangebote in der Stadt sollen dabei gezielt ergänzt werden. Als besonders wichtigen Pfeiler sehen wir die Mitgestaltung durch die Menschen aus Zehdenick. Das kulturelle Programm soll Bezug nehmen auf die Region und ihre Geschichte. Die Möglichkeiten zur Beteiligung reichen dabei von der ersten Bedarfsanalyse, über die Ideenentwicklung, bis hin zu tatkräftigen Unterstützung.

Ein Teil unserer Gruppe vor dem Haupteingang des ehemaligen Schulgebäudes

Wir freuen uns sehr, dass all das ein Stück näher gerückt ist, indem die Stadtverordnetenversammlung beschlossen hat, mit uns Verhandlungen über ein Erbbaurecht aufzunehmen. Wenn also alles gut geht, können wir 2023 starten! Auch wenn der Ausbau der Wohneinheiten noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird, können dann schon erste Beteiligungsformate stattfinden und der Coworking-Space eröffnet werden.