Hello Zehdenick

Timon Weber

Timon Weber

Seit etwa zwei Jahren entwickeln wir ein Nutzungskonzept für eine leerstehende Immobilie mit Potenzial. Wir waren uns immer sicher, dass es die passende Immobilie irgendwo geben würde, aber wo genau wir sie finden würden, wussten wir lange nicht. Entsprechend froh waren wir, als sich letztes Jahr die Gelegenheit ergab, mit unserem Konzept an einem Ideenwettbewerb der Stadt Zehdenick teilzunehmen.

Das ehemalige Schulgebäude der Havelland-Grundschule steht seit ihrem Umzug vor etwa zwei Jahren leer und soll nun nachgenutzt werden. Die Vorzeichen standen gut – nicht nur, weil es ebenfalls ein Schulgebäude war, mit dem bei uns alles begann, sondern auch, weil die Stadt mit der Durchführung des Wettbewerbs und dem Ausschluss eines Verkaufs deutlich machte, dass sie auf der Suche nach dem richtigen Konzept und nicht nach dem größten Geldbeutel war.

Nachdem uns das Exposé über den Newsletter des Netzwerks Zukunftsorte erreichte, wir einen ersten Besichtigungstermin vereinbarten und den Entschluss für die Bewerbung fassten, blieben uns nur noch wenige Wochen zur Einreichung. Mit viel Unterstützung von Finanzierungs- und Bauexpert*innen und der ein oder andere schlaflose Nacht gelang es uns, die Unterlagen im wahrsten Sinne fünf vor zwölf in Zehdenick abzugeben.

Das vierstöckige Backsteingebäude vom ehemaligen Schulhof aus gesehen mit Turnhalle im Hintergrund

Anfang des Jahres hatten wir dann die Gelegenheit, unsere Ideen persönlich vor dem zuständigen Ausschuss zu präsentieren. Zu unserer Erleichterung war das Feedback der Stadtverordneten durchweg positiv und die anschließenden Gespräche konstruktiv und wohlwollend. Wir hatten das Gefühl, dass wir mit unseren Ideen für die Nachnutzung auf offene Ohren stießen und damit auch im Sinne der Stadt zu handeln. Da ein nicht geringer Teil unseres Konzepts auch die Einbindung der Nachbarschaft vorsieht und wir öffentlichkeitswirksame Angebote schaffen wollen, war das für uns eine besondere Ermutigung.

Aber auch abseits der formalen Termine unternahmen wir immer wieder Ausflüge nach Zehdenick und lernten mehr und mehr wunderbare Menschen und Initiativen aus der Kleinstadt kennen, die unseren Entschluss weiter bekräftigten.

Ende Juni war es dann endlich soweit und es kam zur offiziellen Abstimmung durch die Stadtverordnetenversammlung. Mit einem einstimmigen Votum stand es nun fest:

Das Großraumbüro wird in Zehdenick Realität werden.

Die Stadt wird die Immobilie per Erbbaurecht an uns vergeben und ermöglicht damit die von uns geplante wirkungsvolle Kombination von Wohnraum, Coworking und Kulturangeboten. Wir freuen uns riesig über diese Entscheidung und das damit entgegenbrachte Vertrauen, denn auch wir haben uns längst für die Kleinstadt entschieden.

Auch wenn wir damit die vorerst größte Hürde genommen haben, sind die nächsten Herausforderungen natürlich schon in Sichtweite. In den kommenden Monaten konzentrieren wir uns darauf, gemeinsam mit der Stadt die Details für den Erbaurechtvertrag auszugestalten, genossenschaftliche Strukturen für die Verwaltung der Immobilie zu errichten und die ersten Baumaßnahmen zu planen – denn wir wollen bereits nächstes Jahr loslegen und den Coworking-Space eröffnen. Über unseren weiteren Fortschritt informieren wir natürlich hier im Logbuch und über unseren Newsletter. Mit dabei werden ganz sicher auch allerlei Einblicke in die facettenreiche Kleinstadt und die geschichtsträchtige Immobilie sein, die wir bald unser Zuhause nennen dürfen.